„Sind ‚Kolonialhelden‘ als Namensgeber für Straßen (auf dem Heidstock) noch Zeitgemäß?“, diese Frage sollte am heutigen Abend in der Hermann-Neuberger-Halle beantwortet werden.
Am 03.11.2021 um 18 Uhr fand bezüglich der von der Verwaltung vorgeschlagenen Umbenennung der Straßen Wissmanstraße, Nachtigalstraße, Lüderitzstraße, Karl-Peters-Straße und Lettow-Vorbeck-Straße in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle eine Informationsveranstaltung statt.
Dr. Rainer Möhler, Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität des Saarlandes, informierte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und erschienen Ortsrätinnen und Ortsräte bei der städtischen Informationsveranstaltung zur Kolonialgeschichte Deutschlands.
Anschließend informierte die Verwaltung darüber, wie sie die von möglichen Umbenennungen betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner unterstützen und entlasten möchte.
Die anwesenden und betroffenen Bürgerinnen und Bürger sehen das Thema Umbenennung mehrheitlich nach wie vor kritisch, zum Beispiel:
Die erste Bürgerstimme sagte direkt, sie empfinde die Namensnennung mit entsprechendem Hinweis als Mahnung, nicht als Ehrung. Es folgt ein erster lauter Applaus.
1956, als die Straßen Umbenennung zu den heutigen Namen stattfand, die Nazis nicht mehr um Rathaus an der Regierung gewesen seien. Weiterer Applaus.
Die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Straßen sollen befragt werden, ein Vorschlag den auch bereits die CDU machte. Weiterer Applaus.
Bei der aktuellen finanziellen Situation der Stadt, sei die Umbenennung nicht darzustellen, da das Geld bei wichtigen Dingen wie Feuerwehren, Kitas und Grundschulen fehlen werde. Applaus.
Straßen umwidmen, diesen Vorschlag machte eine kreative Anwohnerin. Sie schlug vor den Straßen einfach neue Paten zu geben, welche nachweislich eine ‚weiße Weste‘ tragen. Über das Wirken der neuen, wohl dann zu Recht geehrten, Namensgeber können dann die ursprünglich beantragten Hinweisschilder hinweisen. Und wieder gab es Applaus.
Selbstverständlich gab es genau so einige Redebeiträge die für die Umbenennung sprachen. Doch die Reaktionen aus dem Publikum sprechen ein eindeutig mehrheitlich Meinung: Die Anwesenden sind eindeutig mehrheitlich gegen eine Umbenennung.
Der Fraktionsvorsitzende Uwe Steffen dazu: „Für die CDU-Fraktion im Ortsrat steht nach wie vor fest: Wir halten unser Wahlversprechen! Umbenennungen gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt werden wir nicht unterstützen! Deswegen müssen die Bürgerinnen und Bürger befragt werden.“