Bereits seit 2009 gab es ein Integrationskonzept, wenn wir ehrlich sind müssen wir feststellen, dass es weitestgehend wirkungslos geblieben ist: Ob heute Zuwanderer in Völklingen gut oder schlecht integriert sind, hat sicherlich mit dem bisherigen Integrationskonzept eher wenig zu tun.
Unser Ziel ist, dass sich dies mit dem neuen Integrationskonzept ändert! Deshalb war die CDU von Anfang an bei der Erstellung aktiv dabei [im Unterschied zu manch anderer Partei oder Fraktion, die erst spät auf den schon fahrenden Zug aufgesprungen ist].
Tatsache ist: Völklingen hat einen besonders hohen Ausländeranteil, hinzu kommen viele deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund. Bei sehr vielen ist die Integration gut gelungen, bei anderen weniger. Letztlich brauchen wir ein Integrationskonzept nicht für diejenigen, die sich aus eigenem Antrieb, Willen und Ehrgeiz erfolgreich integrieren, wir brauchen es dort, wo sich Probleme und Hindernisse auftun.
Und deshalb ist es wichtig, dass wir die Wirklichkeit und damit auch die vorhandenen Probleme wahrnehmen und nichts beschönigen!
Es ist von großer Bedeutung, dass Zuwanderer möglichst schnell die deutsche Sprache beherrschen, dass sie möglichst schnell einen Arbeitsplatz finden, dass der Anschluss an die einheimische Bevölkerung gelingt.
Zuwanderung ist keine Einbahnstraße, Zuwanderung und Integration muss von beiden Seiten gewollt sein, auch wir Deutsche müssen es wollen! Am Ende ausschlaggebend für eine gelingende Integration sind jedoch nicht Sprachkenntnisse und Arbeitsplatz, sondern die Entscheidung des Zuwanderers, dazu gehören zu wollen, Teil der Gemeinschaft sein zu wollen, eine innere Einstellung der Verbundenheit mit unserem Land, unserem Staat, unseren Gesetzen und unseren europäischen Werten zu entwickeln und sich nicht selbst als Einzelner oder als Gruppe abzusondern!
„Wer nur Apelle an Migranten und Flüchtlinge sendet, aber keine Steuerungs-, Kontroll- und Sanktionierungsmechanismen hat, wird nicht ernst genommen. Wer Neuzugewanderten nicht schon an der Pforte ehrlich sagt, dass sie sich nur gut integrieren können, wenn sie auf Teile ihrer mitgebrachten Kultur verzichten, vor allem auf jene, die die hiesige Kultur verachten und ablehnen, lügt sich letztlich in die eigene Tasche.“
Die beiden letzten Sätze stammen nicht von mir, sie sind von Hamed Abdel-Samad, einem deutschen Politikwissenschaftler mit ägyptischen Wurzeln und dem vielleicht profiliertesten Islam-Kenner Deutschlands. Und in genau diesem Sinne werden wir die Umsetzung des neuen Integrationskonzepts, dem wir heute Abend zustimmen werden, ebenso konstruktiv wie kritisch begleiten!
Stefan Rabel
Fraktionsvorsitzender der CDU anlässlich der Diskussion des neuen Integrationskonzepts im Vvölklinger Stadtrat am 8. September 2020
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